Braukontor.de (29.06.2008)
Anstich des Alpha Øl
Es begab sich an einem schönen Donnerstag Nachmittag.

Das Fass steht bereit und ist auf Trinktemperatur gebracht. Wir freuen uns alle auf einen grossen Krug urfänkisches Dunkles vom Typ Alpha Øl.

Nach einigen Fachsimpeleien und Diskussionen, wo das Fass nun am besten anzustechen sei und welches die wohl beste Technik dafür ist, geht es endlich los.

Eine kurze Ansprache, um dem festlichen Moment gerecht zu werden.

Es herrscht eine Stimmung wie am Vorabend zu Weihnachten.

Wir entscheiden uns dafür, das Fass unten anzustechen und den oberen Anstich zur Druckregulierung erst später zu setzen. Kurz Maß genommen und mit drei Schlägen sitzt der Zapfhahn drin.

Hahn auf - Bier läuft. Perfekt soweit. Zwei Maßkrüge sind schon draussen. Es ist zu Anfang etwas schaumig, aber das wird sich hoffentlich gleich ......

Am 26ten Juni war es andlich soweit: Das wohl beste Bier Erlangens wurde geöffnet und der Öffentlichkeit präsentiert.

Alles über die hervorragenden Ergebnisse und den Rest des Desasters hier:

... Flopp ?

Nanu? Was war das denn ?

Ehe einer versteht was passiert ist, fliesst das schöne Bier in Strömen auf den Festplatz. Alsbald verstehen wir, dass der Hahn wohl nicht mehr drin ist, und auch dass die reflexartigen Auffangversuche mit dem Krug wenig Erfolg versprechen.

Klar, da muss wieder ein Zapfhahn rein, sonst taugt das nix.

Nur zehn Sekunden nach Beginn der Katastrophe ist der Ersatzhahn gefunden und reingeschlagen. Das ging ja schnell.

Puh. Das ging ja zum Glück schnell.

Doch die Menge des ausgelaufenen Bieres lässt Furchtbares erahnen.

Die schreckliche Vermutung wird alsbald zur traurigen Gewissheit. Nur noch zwei klägliche Kruge Bier können wir dem Fass entlocken, dann ist Schluss.

Verwirrte Blicke und ungläubiges Schütteln des Fasses wechseln sich mehrmals ab. Es ist tatsächlich leer.

Uns kann aber nichts aus der Ruhe bringen, wir sind immer cool und auf alles vorbereitet.

Als erstes stossen wir mal an und fällen unser Urteil:

Astreiner Stoff. Genauso wie er sein soll.

Ganz klar ein typisches Produkt aus den heiligen Hallen des Braukontor.

Farbe und Schaum sind von bester Qualität. Da wir ganz bewusst auf eine Filtration verzichten, um den Charakter des Getränks nicht zu zerstören tritt eine gwisse Trübung auf. Das ist völlig normal.

Das Bier schmeckt kräftig und würzig. Der Zucker ist fast vollständig abgebaut, etwas Restsüße ist aber noch vorhanden.

Wir kommen zusammen zum Schluss, das es nicht viel zu verbessern gibt, etwas mehr Hopfen wollen wir beim nächsten Sud verwenden.

Somit lassen wir den Tag langsam ausklingen und trinken das wenige gerettete Bier und schmieden Pläne für den nächsten Anstich.

Da die meisten Krüge leider leer blieben, müssen schweren Herzens doch wieder auf die Produkte der einheimischen Wirtschaft ([1] und [2]) ausweichen.

Nun ist die Zeit für die kleinen und grossen Brauhelfer gekommen, die das ganze Chaos auf dem Festplatz schnell beseitigen und das kostbare Inventar des Braukontors wieder reinigen.

Das wars vom nicht ganz glatt gelaufenen Anstich des Braukontors.

Bald werden wir und wieder unserer Brufung widmen, Erlangens bestes Bier zu brauen !

Bis dahin: Hopfen und Malz, Gott erhalt`s!